David Philip Hefti(1975)

1975-04-1313.04.1975 in St. Gallen, Schweiz
maleKomponistCH

Konrad Ewald

«Die flimmernden Einleitungstakte öffnen dem Ohr den Raum für einen Sog, der durch die ständige Verdichtung von Motiven, Harmonien, Metren und Aktionen genährt wird und schliesslich in einen Strudel von Geräuschen mündet. Die folgenden cantabile-Sequenzen lösen sich in einen kargen Schluss auf, der sowohl in der Viola als auch im Klavier Naturtöne bzw. Mikrointervalle bedient», so der Komponist im Vorwort zu Poème lunaire für Bratsche und Klavier.
(englisch: «The shimmering opening bars prepare one's ears for a vortex that is nourished by a constant intensification of motives, harmonies, metres and actions, and finally climaxes in a whirl of noises. The ensuing cantabile sequences dissolve into a barren close that makes use of natural tones and micro-intervals, both in the viola and in the piano.», so David Philip Hefti in the preface of Poème lunaire.
Dies ist eine höchst interessante Komposition, die mit recht extravaganten Spielanweisungen aufwartet (z.B. «in Regenbogenfarben schillerndes Pizzicato»), auch mit Vierteltönen. Für Amateure zu anstrengend.
Das Solostück con anima (Mosaik für Viola solo) ist 2015 als Pflichtstück für den Internationalen Max-Rostal-Wettbewerb entstanden und ist dem Bratschisten Hartmut Rohde gewidmet. Der Komponist schreibt dazu: «'con anima' wurde collage-artig komponiert, wodurch ein ständiges Wechselbad der Gefühle entsteht, das von Kantilenen über brüchige Klänge und Mikrointervalle bis hin zu rasender Virtuosität reicht. Die strengen Temporelationen der einzelnen Teile werden durch metrisch freie Passagen und Fermaten der Stille aufgelockert. Entgegen der stringenten Dramaturgie des gesamten Werkes endet das Stück mit einer Überraschung» (englisch: 'con anima' was composed in the manner of a collage; this results in constant emotional swings, ranging from cantilenas to fragile sounds and micro-intervals to breakneck virtuosity. The strict tempo relations of the individual sections are relieved by metrically free passages and tranquil fermatas. In contrast to the work's overall stringent dramaturgy, it ends with a surprise.)

Werke

con anima. Mosaik, für Bratsche solo Poème lunaire, für Bratsche und Klavier Cantabile, Konzert für Bratsche und Orchester