Josef Tal(1910–2008)

1910-09-1818.09.1910 in Pniewy, Polen
2008-08-2525.08.2008 in Jerusalem, Israel
maleKomponistPL

Konrad Ewald

Das Duo mit Klavier ist rhythmisch sehr heikel und wirkt zerstückelt. Gelegentliche Stichnoten (der Klavierstimme) erleichtern zwar das Zusammenspiel, aber für Dilettanten ziemlich unbefriedigend. Mit 86 Jahren schreibt Josef Tal noch Perspective (für Tabea Zimmermann). Der wunderschöne Druck und der Fingersatz von T. Zimmermann könnten einen zum längeren Probieren veranlassen, aber das Stück ist doch für Laien unerschwinglich und unerquicklich. Aus dem Jahr 1960 schon stammt die Sonate. Der erste Teil sehr langsam, Achtel = 56. Auch da gibt's Quintolen mit vier Balken, die z. T. mit dem Klavier zusammenlaufen (müssen). Der zweite Teil (Viertel = 208) vereinigt die Schwierigkeiten von Hindemith, 2. Solosonate, 4. Satz, Beethoven, Quartett op. 131, Presto und Schostakowitsch, 8. Quartett, Allegro molto. Schade, dass ich nichts von Tal spielen kann, nicht einmal die Solosuite aus dem Jahr 1940.

Seit kurzem (seit 2018) haben wir eine Einspielung aller vier Violawerke von Josef Tal durch Hartmut Rohde (Klavier: Christian Seibert), aufgenommen 2014 (avi-music 8553144). Das Booklet bringt einen für diese CD geschriebenen Text des Bratschisten, der auch von seiner Begegnung mit dem 94-jährigen Josef Tal berichtet. Sehr lesenswert.

Werke

Suite für Bratsche Perspective, für Bratsche Sonate für Bratsche und Klavier Duo für Bratsche und Klavier Konzert für Bratsche und Kammerorchester

Mediathek