Gija Kantscheli(1935)

1935-08-1010.08.1935 in Tiflis, Georgien
maleKomponistGE

Konrad Ewald

Die zwei Orchesterwerke von Gija Kantscheli mit Soloviola sind in jeder Hinsicht überraschend. Kantscheli sagt: «Ich erarbeite Grundthemen, einen dramaturgischen Entwurf des Ganzen, und daraus entsteht allmählich, Ton für Ton, ein musikalischer Verlauf ... Ich sehe meine Aufgabe darin, Leerräume zu füllen, die von Künstlern der vergangenen Jahrhunderte zurückgelassen wurden, weil Ziele unerreicht geblieben sind.» In der «Liturgie für Orchester mit Solo-Viola» Vom Winde beweint hat die Bratsche viel Kantilene, Notation traditionell; technisch nicht schwer, verlangt aber höchste Ruhe und gleichzeitig grösste Konzentration. Wenn man dieses viersätzige Werk als erschütternde Trauermusik bezeichnen kann, so ist das jüngere Opus, Abii, ne viderem (Ich ging weg, um nicht sehen zu müssen) - nur mit Streichern, Klavier und Gitarre - geradezu beklemmende Musik von einer beängstigenden Spannung (was beileibe nicht negativ gemeint ist). 1999 ist noch ein derartiges grossangelegtes Werk mit Solobratsche entstanden: Styx mit Chor und Orchester.

Werke

Caris Mere, für Sopran und Bratsche Time... and again (1998) und Rag-Gidon-Time, für Violine, Bratsche und Violoncello (26 & 4) Vom Winde beweint, für Bratsche und Orchester  Abii, ne viderem, für Bratsche, Streicher, Klavier und Gitarre  Styx, für Bratsche, Chor und Orchester Twilight, für 2 Violinen (Violine und Bratsche) und Streicher (mit Synthesizer)