Rudolf Hartung(1886–1975)

1886-09-2828.09.1886 in Braunschweig, Deutschland
1975-01-2323.01.1975 in Bad Harzburg, Deutschland
maleKomponistDE

Konrad Ewald

Von dem in Vergessenheit geratenen Rudolf Hartung sind 1980 wenigstens zwei Kammermusikwerke ediert worden: eine Violasonate und ein Streichtrio. Die Sonate lässt sich schon wegen der vielen Versetzungszeichen nicht vom Blatt spielen; aber es lohnt sich, sie so anzugehen, wie man eine Brahms-Sonate in Angriff nähme. Das Thema des Mittelsatzes ist in seiner Schlichtheit kaum zu überbieten. In zügigem 6/8-Takt schliesst die Sonate fortissimo in e-moll. Das Streichtrio (A-dur) bringt nach einem beschwingten ersten und einem knappen, lebhaften 2. Satz einen Variationensatz, der con sordino und ppp endet. Ein fröhlicher, beinahe übermütiger Satz beschliesst das eindrückliche Werk. Noch ein Wort zur Ausgabe: Viola und Cello haben ihre Stimme, während die Violine aus der Partitur spielen soll, was einen Vorteil und einen Nachteil bietet. Der Vorteil: Der Geiger hat stets den Überblick (was zwar bei einem rhythmisch so übersichtlichen Werk nicht dringend notwendig ist); der Nachteil: Der Geiger muss viel öfter wenden, z. T. an ungünstigen Stellen (vgl. M 19, 9 f.).

Werke

Sonate e-moll, für Bratsche und Klavier Trio A-dur, für Violine, Bratsche und Violoncello

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Streichtrio in 4 Sätzen A-dur, für Violine, Bratsche und Violoncello, Partitur und Stimmen Sonate e-moll, für Bratsche und Klavier, Partitur und Stimme