Klaus K. Hübler(1956)

Lamento, Scherzo ed Arioso (mit dem Untertitel «das ist: der Stücke für Maria fünfter Teil») sehen zunächst übersichtlich aus. Zwar weiss man nicht so recht, ob man die Sache mit einem Schmunzeln nehmen soll oder ob man eine Träne zerdrücken muss. Das ganze Lamento kommt mit zwei Tönen aus (ganz selten stellt sich noch ein dritter ein); das musikalische «Geschehen» ist also rhythmischer Art. Das mag ein interessantes Experiment sein, aber für Spieler und Hörer ...? Und weshalb muss ein (deutsch sprechender) Komponist stets noch italienische Wörter verwenden, und dann noch so ausgefallene wie «scialbo», von dem er genau weiss, dass es niemand kennt und er es übersetzen muss? Und er tut es: «fahl». Im Scherzo kommt neben verschiedenartigen Pizzicati auch Fingerkuppenschlag vor. Ausprobieren! In der Musica mensurabilis ist die Bratsche mit zwei Violinen zusammen. Das Ganze umfasst nur 69 Takte, aber diverse Spezialeffekte und Vierteltöne machen die Sache für Laien unzugänglich. «Der ... 'brüchige' Ton ist bewusst in Kauf zu nehmen.» Weiss das der Zuhörer (und der Kritiker)?