Jindřich Feld(1925–2007)

1925-02-1919.02.1925 in Prag, Tschechien
2007-07-0808.07.2007 in Prag, Tschechien
maleKomponistCZ

Konrad Ewald

«Typische Wesenszüge seiner Werke sind eine spontane Musikalität, unmittelbare Wirkungskraft, eine deutliche Lesbarkeit der Inhaltsaussage und das Streben nach maximaler Formvollendung», lesen wir im Vorwort zur Konzertanten Musik mit Klavier. Sie ist kräftige, straffe Musik, rhythmisch interessant, ohne vertrackt zu sein, und die Doppelgriffe und Akkorde entpuppen sich als gut machbar und wirkungsvoll: Feld ist selbst Bratschist. Die musikantische Kleine Sonatine mit Klavier (1974) habe ich 2011 noch gefunden: gut zu machen. Das gewichtige Konzert, uraufgeführt fünf Monate vor Jindřich Felds Tod (auf CD mit R. Oleg), hielt der Komponist für sein wichtigstes konzertantes Werk. Das Hauptziel der fast dreissigminütigen Komposition liegt dem Autor zufolge «in der Realisierung der gesamten Skala von Ausdrucksmöglichkeiten, die dem Soloinstrument und dem Symphonieorchester zu Verfügung stehen» (Vorwort). Es wirkt trotz Zwölftoneinstieg und gelegentlichen Vierteltönen ungemein musikantisch. Im 3. Satz (ab Takt 35) eine schmerzliche Melodie in h-moll (wie wenn sie sagen wollte: Das klingt halt immer noch schön, auch wenn man nicht mehr so komponieren darf).
11.2020 - Die grosse, dreisätzige Sonate aus dem Jahr 1955 habe ich leider nie erwerben können. Sie liegt nun in einer Ersteinspielung (aus dem Jahr 2016) durch Kristina Fialová und Igor Ardašev bei Supraphon vor (Czech Viola Sonatas: Martinu, Husa, Kalabis, Feld), ein überwältigendes Werk!

Werke

Duo für Violine und Violoncello (Bratsche)  Kleine Sonatine, für Bratsche und Klavier Sonate, für Bratsche und Klavier Konzertante Musik für Bratsche und Orchester Trio für Violine, Bratsche und Violoncello 2. Trio für Violine, Bratsche und Violoncello Musica concertante, für Flöte, Bratsche, Harfe und Streicher  Konzert für Bratsche und Orchester