Paul Walter Fürst(1926–2013)

Von Paul Walter Fürst gibt es eine ganze Reihe von Violawerken, worunter eines für drei und eines gar für 12 Bratschen. All seine Kompositionen sind geistvoll und oft auch witzig im erhabensten Sinne (bis zu den Werktiteln). Ganz hübsch zu spielen ist die Sonatine mit Klavier, wieder einmal ganz unbekümmert Musik in C-dur, erfrischend (Allegro, spielerisch/Scherzando/Langsam/Bewegt, übermütig/Presto). Schwieriger und komplexer ist die zehn Jahre später entstandene Sonate. Nicht leicht, aber lohnend ist das effektvolle fünfsätzige Duo mit Cello. Emotionen nennt Fürst sieben kurze, eindrückliche Sätze für Viola und Kontrabass. Petitionen ist ein fünfsätziges Trio mit Klarinette und Klavier mit einigen rhythmischen Hürden. Eine köstliche Musik ist das Trio für drei Violen (Praeludium/Ballade/Harlekinade). Eine relativ schwierige Sache ist die erst 1991 publizierte (aber schon 1968 entstandene) Togata für zwei Bratschen. Im Heft haben wir ausführliche Spielhinweise, so dass man auch als Laie versucht ist, diese knifflige, aber eindrucksvolle Musik auszuprobieren, umso mehr als Paul Walter Fürst ja selbst Bratschist ist. Etwa in Nr. 2 fungiert die 2. Viola mit heruntergestimmter C-Saite als Rhythmusinstrument. Und im letzten Takt - vier col legno-Schläge - wird die C-Saite stufenweise heruntergestimmt. Ein faszinierendes Stück ist auch die Violatüre für Viola und zwei Schlagzeuger.