Robert C. Ehle(1939)

in den USA
maleKomponistUS

Konrad Ewald

In jeder Hinsicht merkwürdig ist die Sonate mit Klavier von Robert C. Ehle Die Titel der drei Sätze - Velikiye, Vyshniy und Eirunepe - sind (wie ich nach längerem Suchen herausfand) Städtenamen, und zwar die zwei ersten Namen russischer Sädte (wobei die erste der Ort einer Schlächterei im 2. Weltkrieg war), und der dritte der einer brasilianischen Stadt und Region. Warum? Und warum gibt der Komponist keine Auskunft über diese denkwürdige Wahl? Die zwei ersten Sätze könnten einen empfindlichen Pianisten zum Streiken bringen: Im 1. Satz (7/4, smoothly) hat er (ausser im Schlusstakt) 78 Takte lang Achtel zu spielen, meist acht aufwärts und sechs abwärts; im zweiten (4/4, Allegro moderato) hat er 100 Takte Zweiunddreissigstel zu arpeggieren, stets acht aufwärts. Die Bratsche spielt fast nur Viertel und Achtel. Der 3. Satz (mit 225 Takten der längste) ist rhythmisch der heikelste: Der scheinbare 5/4-Takt entpuppt sich als eine Aufeinanderfolge von 3 + 3 + 2 + 2 Achteln. Im ganzen technisch problemlos und harmonisch keine Würgegriffe, also spielbar und, gut gemacht, wohl auch effektvoll.

Werke

Sonate, op. 81g, für Bratsche und Klavier