Petr Eben(1929–2007)

Petr Eben sagt zu seiner Fantasie mit Orgel: «Die Komposition beginnt ... mit einem unruhig flackernden Motiv der Orgel, das am Ende des Stückes (in der Bratsche) wiederkehrt, und erst mit dem Eintritt der Viola entwickelt sich - im Zwiegespräch mit der Orgel - nach und nach das gregorianische Thema. Der ganze Verlauf des Stückes ist der allmähliche Übergang vom Dunkel zum Licht ... Die Wirkung der Komposition hängt ... vollkommen davon ab, wie sehr es den Interpreten gelingt, von der 'Ebene' des Beginns an, hauptsächlich aber im Allegro, eine abgestufte, zwingend anwachsende und intensiv leidenschaftliche Steigerung zu erzielen, die in die lichtdurchflutete 'Gipfelfläche' einmündet ...» Rhythmische Probleme, auch solche des Zusammenspiels. Aus dem Jahr 1963 schon stammt die Komposition Lieblose Lieder für Alt und Bratsche (oder Klavier). «Aus der Bitterkeit des Inhalts ergab sich die etwas ungewöhnliche Besetzung der Alt-Stimme mit einer Solo-Bratsche. Durch die Leere der beiden verlassenen Stimmen und die Herbheit des Bratschenklangs wollte ich die hoffnungslose Einsamkeit dieser Verhältnisse charakterisieren... Die Klavierstimme soll vor allem zu Studienzwecken dienen; als selbständige Begleitung soll sie nach Bedarf nur dort verwendet werden, wo keine Bratsche zur Verfügung steht» (Petr Eben).