Benjamin J. Dale(1885–1943)

1885-07-1717.07.1885 in England
1943-07-3030.07.1943 in England
maleKomponistGB

Konrad Ewald

Zwei Werke für Viola und Klavier waren schon längst bekannt: die Suite op. 2 (wenigstens die Romance daraus) und die Phantasy op. 4, zwei durchaus romantische Stücke, und da Benjamin Dale selbst Bratschist war, liegt vieles äusserst günstig: Musterbeispiele, wie man die Bratsche in hohe Lagen führt. Die Phantasy ist übrigens, wie viele andere englische Werke mit diesem Titel (etwa auch von Bridge), durch den Förderer Walter Wilson Cobbett (1847-1937) angeregt worden. Man kannte (aber nur vom Hörensagen) auch das Werk für sechs Violen; dass dieses Stück aber mehr als 80 Jahre auf die Publikation warten musste, ist eigentlich eine Schande. Seit kurzem liegt es nun vor: Introduction and Andante. F. Corder schrieb 1917: «The six instruments have all highly independent parts, they imitate the sounds of other instruments, they do things that one would have thought impossible for any viola-player, and the effect of the whole is of an almost Beethovenish majesty and grandeur and a melodic sweep such as none other of the present generation of string-writers seems able to approach.» Füllige Musik also, und von allen sechs wird höchstes technisches Rüstzeug verlangt, auch Spiel in den höchsten Lagen des Violinschlüssels. Und wer etwa sich sagen wollte: Ich spiele die 6. Stimme, das ist wohl die leichteste - der sieht sich vor die Tatsache gestellt, dass er die C-Saite auf B umstimmen muss.Kürzlich ist noch English Dance in einer Fassung für Viola und Klavier bei Comus erschienen, eine hübsche Sache.

Werke

Romance from Suite, op. 2, für Bratsche und Klavier Phantasy, op. 4, für Bratsche und Klavier Ballade, op. 15, für Bratsche und Klavier English Dance, für Violine und Klavier, arrangiert für Bratsche und Klavier Introduction and Andante, op. 5, für 6 Bratschen  2 Lieder, op. 9, für Männerchor und Bratsche Romance and Finale, für Bratsche und Orchester